
Rumänien
„Mission ohne Grenzen“ begann bereits Anfang der 1980er-Jahre in Rumänien zu arbeiten.Rumänien ist ein Paradies für Wildtiere und beheimatet mehr als 60 % der Braunbärenpopulation Europas. Außerdem wurde der Wisent, das größte Landsäugetier Europas, 2014 nach fast vollständiger Ausrottung unter anderem in Rumänien wieder angesiedelt.

„Mission ohne Grenzen“ ist seit Anfang der 1980er-Jahre in Rumänien tätig. Derzeit werden 490 Familien in 23 Gemeinden unterstützt. Sie erhalten Hilfe dabei, ihr Potenzial zu entfalten und Wege zur Selbstversorgung zu finden.
Lesen Sie hier, wie die Unterstützung durch „Mission ohne Grenzen“ eine Familie verändert hat.
Von der Hilfe für verfolgte Christen zur Betreuung von Waisenkindern
„Mission ohne Grenzen“ begann ihre Arbeit in Rumänien Anfang der 1980er-Jahre. Damals hieß sie noch „Underground Evangelism“ und versorgte Christen, die unter kommunistischen Regimes wegen ihres Glaubens verfolgt wurden, mit Bibeln und materieller Hilfe.
Als 1989 der Eiserne Vorhang fiel, schockierte das Schicksal der rumänischen Waisenkinder die Welt: In den Nachrichten waren die Bilder von unterernährten Kindern zu sehen, die unter unmenschlichen Bedingungen in riesigen Heimen lebte.
Der rumänische Diktator Nicolae Ceausescu, inspiriert vom stalinistischen Dogma, dass Bevölkerungswachstum das Wirtschaftswachstum ankurbeln würde, hatte Verhütungsmittel verboten und Kinderlose mit Steuern belegt. Die Geburtenrate stieg um mehr als das Doppelte – und Müttern wurde geraten, ihre Kinder in Waisenhäusern unterzubringen, gemäß der Ideologie, dass der Staat besser sei als die Familie.
Die staatlichen Einrichtungen waren weder finanziell noch personell ausreichend ausgestattet. Die daraus resultierende verzweifelte Lage von Hunderttausenden von Kindern veranlasste „Mission ohne Grenzen“ Anfang der 1990er-Jahre, ihre Arbeit in Rumänien als „Child Rescue International“ aufzunehmen.
Den Bedürfnissen von Kindern und Schülern gerecht werden
Die Mitarbeiter und Freiwilligen von „Mission ohne Grenzen“ begannen, Kinder in Heimen regelmäßig zu besuchen. Sie schenkten ihnen Zuneigung, erzählten ihnen von Gott und erfüllten ihre dringendsten materiellen und schulischen Bedürfnisse.

In den nächsten Jahren wurde die Arbeit auf 28 Bezirke ausgedehnt. Dadurch konnte fast 45.000 Kindern in 234 Heimen geholfen werden. Während andere Organisationen kamen und gingen, blieb „Mission ohne Grenzen“ über viele Jahre hinweg eine zuverlässige und treue Quelle der Unterstützung für diese Kinder.
Die Sommerfreizeiten, der Bibel-Fernkurs, die Berufsförderung und das Stipendienprogramm wurden dann weiterentwickelt, um die Kinder und später die Studenten weiter zu unterstützen.
Eine der Bedingungen für den Beitritt Rumäniens zur Europäischen Union im Jahr 2007 war die Verringerung der Zahl der Heimkinder. Als sich der Prozess der Deinstitutionalisierung beschleunigte, richtete „Mission ohne Grenzen“ die Aufmerksamkeit auf Kinderpatenschaften in Gemeinden und die Unterstützung von in Armut lebenden Familien.
Armut in Rumänien
Das kommunistische Regime hatte viele Menschen in Rumänien in die Armut getrieben. Lebensmittelknappheit führte zu Rationierungen und langen Warteschlangen. Artikel wie Fleisch, Butter und Kaffee wurden zu einem seltenen Luxus, während die Versorgung mit Heizung, Strom, Gas und Wasser ständig unterbrochen war. In den folgenden Jahren machte Rumänien bemerkenswerte Fortschritte und seine Wirtschaft wuchs schneller als die jedes anderen EU-Staates. Die Armutsquote ist in Rumänien jedoch nach wie vor hoch, insbesondere in den ländlichen Gebieten.
41 % der Kinder in Rumänien sind von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht – das sind die höchsten Werte in der EU.
Rumänien gilt als eines der Hauptherkunftsländer des Menschenhandels in Europa, denn Armut macht Menschen anfällig für Ausbeutung. Die Arbeit von „Mission ohne Grenzen” mit Familien, Kindern und Jugendlichen gibt ihnen Hoffnung für die Zukunft und die Möglichkeit, sich selbst zu versorgen. Dadurch sinkt das Risiko, Opfer von Menschenhandel zu werden.
Auch die geistliche Begleitung hat wichtige Auswirkungen für die unterstützten Menschen. Lesen Sie hier, wie die Unterstützung in Not eine Mutter bewegt, ihren Weg mit Jesus zu gehen.
Roma-Gemeinschaften
Die Roma-Bevölkerung ist die am stärksten ausgegrenzte Gruppe in Rumänien. Sie haben eine dreimal so hohe Wahrscheinlichkeit, in extremer Armut zu leben, und sind Diskriminierung sowie hoher Arbeitslosigkeit ausgesetzt.

Einer von drei Roma lebt in einer Wohnung ohne fließendes Wasser, und mehr als 50 % leben in überfüllten Häusern.
Auch Bildungsprobleme bleiben in den Roma-Gemeinschaften nach wie vor bestehen. Die De-facto-Segregation, also die Trennung von Schulen für Roma und Nicht-Roma, führt häufig zu einer schlechteren Qualität der Bildung für Roma-Kinder. 80 % der Kinder, die nicht zur Schule gehen, sind Roma, und mindestens 18 % der Roma-Kinder haben keine Schulbildung.
Mission ohne Grenzen unterstützt Roma-Familien dabei, sich aus der Armut zu befreien, und arbeitet eng mit Roma-Kindern zusammen. Nach der Schule bietet die Organisation Nachmittagsbetreuung, die wichtige emotionale und pädagogische Unterstützung bietet. Die Unterstützung von Roma-Kindern in der Schule ist entscheidend für eine nachhaltige Veränderung in diesen Gemeinschaften.